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BERATUNG
Gesund beginnt im Mund – vom ersten Schluck an.
Und damit meinen wir nicht den „Begrüßungs-Schluck des glücklichen Vaters“.
An dieser Stelle laden wir gern Hebammen zum Gespräch ein.
Wenn ein Säugling natürlich gestillt werden kann, wird automatisch die Seite ständig gewechselt. Brustgestillte Kinder entwickeln sich nachgewiesen symmetrischer als Kinder, welche mit der Flasche ernährt werden müssen. In der Regel wechseln diese Mütter ihre Haltung nicht und nehmen das Kind in denselben Arm und die Flasche immer in dieselbe Hand. Dadurch werden Asymmetrien verstärkt.
Sicherlich ist es relativ selten, dass eine Beratung in der kieferorthopädischen Praxis vor Beendigung des 2. Lebensjahres erfolgt. Meistens, weil ein älteres Geschwisterkind ohnehin in unsere Praxis kommt.
So ist es gut zu wissen, dass 40 % aller Zahn- und Kiefer-Fehlstellungen durch Habits, also negative Angewohnheiten entstehen. Wären sie nicht, könnte sich ein schönes, natürlich gerades Gebiss entwickeln.
Sämtliche Sauggewohnheiten über das 1. Lebensjahr hinaus führen primär zu Kieferverformungen, weil die Knochen noch sehr weich sind. Die Folge sind Zahnfehlstellungen.
Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um das Saugen an Daumen, Fingern, Nuckeln, Flaschen (auch Sportlerflaschen mit einem Zieh-Druck-Verschluß), Trink-Lerntassen, Kuscheltüchern oder Hasenplüschtierohren handelt. Das Saugen, auch nur nachts oder 3 Minuten täglich (beim Einschlafen) erhält die Fehlstellung.
Fotos: Vergleich lutschoffener Biss mit gesundem Milchgebiss
Durch den Druck von Daumen, Fingern und Gegenständen und den Unterdruck durch das Saugen wird der Oberkiefer zu schmal und die Schneidezähne werden häufig am Wachsen gehindert und nach vorn gedrückt. Der Unterkiefer wird durch das kleine Fäustchen der Hand nach hinten geschoben und auch die unteren Schneidezähne können sich nicht richtig verlängern. Es entsteht ein offener Biß.
So ist nicht nur die Kau- und Sprachfunktion gestört, sondern es wird durch das Saugen das Säuglings-Schluckmuster weit über das 1. Lebensjahr hinaus aufrecht erhalten.
Für die gleichmäßige Entwicklung beider Kiefer ist ein Schluckmuster erforderlich, welches der festeren Nahrung angepaßt ist. Es stellt sich mit den 1. Zähnchen automatisch ein, wenn nicht länger als dringend nötig gesaugt wird.
Und wie soll das Kleinkind dann trinken? Direkt aus der Tasse, liebevoll durch Sie unterstützt. Unterwegs ist auch die Flasche möglich, aber aufgeschraubt und bitte ohne Sauger, Ihrem Kinde zuliebe.
Für das Abgewöhnen von Lutschgewohnheiten mit Nuckel oder Fingern können Sie sich gern in unserer Praxis unterstützend, fachgerecht beraten lassen.
Der Nuckel ist für ein 2-jähriges Kind nicht mehr altersgerecht, denn bereits vor dem 2. Lebensjahr möchte es spielerisch, auch mit dem Mund, alles erkunden. Verwenden Sie den Nuckel also nicht als "Stöpsel" und fördern die niedlichen Sprachversuche Ihres kleinen Lieblings - auch das Sprachzentrum sollte vor dem 2. Lebensjahr angeregt werden.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten: an den Weihnachtsmann oder Osterhasen als Geschenk verschicken oder ohne Erklärung und Festtage abzuwarten, erst mit kleinen Löchern versehen und dann innerhalb von 2 Wochen mit der Schere immer weiter einkürzen. Daran zu nuckeln, macht einfach keinen Spaß mehr. Allerdings sollte als Ersatz kein anderer Nuckel da sein, sondern noch mehr Liebe und viel Hautkontakt.
Andere Gewohnheiten wie z. B. die Mundatmung kann so früh wie möglich auf die korrekte Nasenatmung umgestellt werden.
Bei der Mundatmung kommt es zu häufigen Erkältungen, welche die Nasenatmung zusätzlich erschweren, es führt also leider in einen Kreislauf.
Außerdem liegt die Zunge so im Unterkiefer und nicht im Gaumen. Es fehlt der entscheidende Wachstumsfaktor für den Oberkiefer und der Unterkiefer wird größer als der Oberkiefer. Das Gesichtsprofil und die Kaufunktion können sich nicht harmonisch entwickeln.
Die korrekte Nasenatmung ist also für das ausgewogene Wachstum der Kiefer wichtig und spielt zusätzlich für die Ausbildung des Gehörs und die spätere Konzentrationsfähigkeit eine große Rolle.
Wenn unsere Großmütter uns mit lustigen Sprüchen zum Mundschluß aufgefordert haben, hatte es demnach viele Gründe. „Mund zu, sonst werden die Milchzähne sauer...“
BEHANDLUNG
Aber warum so früh? Ein schiefer Biß hat nicht nur Auswirkungen auf die Kaufunktion, den Lippenschluß und somit auf die Atmung (siehe Frühberatung). Ein schiefer Biß kann sich auch auf das Skelett auswirken, also auf die Körperhaltung, ebenso wie z.B. Fehlstellungen der Füße oder ein Beckenschiefstand.
Bei manchen Fehlstellungen im Mund ist folglich eine frühe Behandlung sinnvoll, damit Fehlhaltungen im gesamten Körper rechtzeitig korrigiert und so das gerade Wachstum unterstützt werden können. Die Zusammenarbeit mit Kinderärzten, Orthopäden, Osteopathen, Logopäden und Optometristen ist selbstverständlich Teil unseres jahrzehntelangen Praxiskonzeptes.
Dafür sollte sich Ihr Kind seine Zähne bei der ersten Beratung bereitwillig anschauen lassen. Der Befund wird danach in Ruhe mit Ihnen besprochen.
Ist eine Frühbehandlung sinnvoll und die Kooperation mit Ihnen und Ihrem Kind gegeben, dauert sie zwischen 6 Monaten und 1,5 Jahren, je nach Ausgangslage.
+49 351 4799969
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